Frühkindliche Bildung und gesundheitliche Chancengleichheit im Fokus

Arzneimittelfonds vergibt Förderpreis

8. Dezember 2011

Frankfurt – Drei hessische Initiativen, die durch frühkindliche Bildung zu Primärprävention und gesundheitlicher Chancengleichheit von Kindern beitragen, wurden heute (8.) mit dem Förderpreis für ehrenamtliches Engagement und Selbsthilfe des Fonds der Arzneimittelfirmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland ausgezeichnet. Die Projekte „Kleinkindernachmittag“ des Vereins Kinderbauernhof Kassel, „Vorlesen in Familien“ der Phantastischen Bibliothek Wetzlar sowie die „Deutschwerkstatt für Kinder“ in Darmstadt erhielten im Frankfurter Literaturhaus ein Preisgeld von jeweils 4000 Euro.

Eine Jury, der Mitglieder des Fonds sowie der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung (HAGE) angehören, hatte die Projekte unter 29 Bewerbungen aus Hessen ausgewählt. Ausschlaggebend war, wie der Vorsitzende des Fonds der Arzneimittelfirmen, Richard Engelhard, betonte, dass durch die Frühförderung der Klein- und Vorschulkinder in den Familien und durch den Ausbau von Elternkompetenzen die physische und psychische Widerstandsfähigkeit der Kinder gestärkt wird. Die Preisträger leisteten durch ihre Initiative einen Beitrag zu individueller und gesundheitlicher Chancengleichheit für Kinder in schwierigen sozialen Lebenslagen.

Besonders augenfällig wird dies bei den „Kleinkindernachmittagen“ in Kassel: Dort können sich Kinder unter sechs Jahren, die in dem dicht besiedelten Stadtteil Wesertor mit hohem Anteil an sozial benachteiligten Familien und Familien mit Migrationshintergrund aufwachsen, auf einem nahe gelegenen Kinderbauernhof in freier Natur bewegen. Durch gemeinsames spielerisches Arbeiten soll das Selbstvertrauen der Kinder, für die gerade die Erfahrungen der ersten Lebensjahre prägend sind, gestärkt und ihre Integration erleichtert werden. „Die sehr gute Einbettung des Projekts in den Stadtteil die hohe Zahl an erreichten Familien, der Bildungsansatz über das Naturerlebnis, das Seele und Körper der Kinder stärkt und den Familien einen Ankerpunkt bietet, haben uns begeistert,“ so Jurymitglied Magali Schleifer, Projektleiterin des Fonds.

Einen anderen Ansatz verfolgt das Projekt „Vorlesen in Familien“ in Wetzlar und dem Lahn-Dill-Kreis. Rund 100 ehrenamtliche Vorleser, die über ein Jahr hinweg familientherapeutisch geschult werden, gehen dort regelmäßig in meist sozial isolierte, bildungsferne Familien. In vertrauter Umgebung lesen sie den Kindern vor, fördern deren Sprach- und Lesekompetenz und wecken das Interesse an Lesen und Bildung. Die Kinder lernen dadurch beiläufig auch andere Lebensperspektiven kennen, was auf Eltern und Kinder motivierend wirkt. In ihrer Ausbildung erfahren die Vorleser auch, wie wichtig die Bewegung für die sprachliche und emotionale Entwicklung eines Kindes ist, so dass die Bewegungsförderung die Arbeit in den Familien ergänzt. „Der hohe Ehrenamtsfaktor, der niederschwellige Zugang zu den Familien, die gründliche Qualifizierung der Ehrenamtlichen und eine sehr gute Vernetzung mit den Kinderärzten, Jugendämtern, Kindertagesstätten in der Region machen das Projekt in unseren Augen zu einem Vorzeigeprojekt, lobt Magnus Fischer, stellvertretender Vorsitzender des Fonds, in seiner Laudatio zur Preisverleihung.

Der Integration und der Förderung der Lesekompetenz dient die „Deutschwerkstatt für Kinder“, die sich in Darmstadt bemüht, Kindern aus Migrantenfamilien die deutsche Sprache zu vermitteln. Der „Verein für interkulturelle Arbeit und Sprachförderung Deutsch“ will die Voraussetzung dafür schaffen, dass Kinder sich in die deutsche Gesellschaft, in Schule und Vereine integrieren und ihre interkulturelle Identität als Bereicherung empfinden. „Die Aktivitäten tragen in hohem Maße zur Persönlichkeitsbildung der Kinder bei und fördern ihre kognitive Entwicklung. Der sehr gute Einsatz ehrenamtlicher Kräfte und die vorbildliche Einbindung der Familien haben uns rundum überzeugt“, begründet Jurymitglied Rolf Reul von der HAGE die Entscheidung.

Mit seinem Förderpreis leistet der Fonds der Arzneimittelfirmen seit 1999 Anschubfinanzierung sowie Hilfe zur Selbsthilfe. Hinter dem Fonds stehen mittelständische, meist familiengeführte Unternehmen der pharmazeutischen Industrie aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, die sich über die Medikamentenforschung hinaus für die Gesundheit und die Prävention von Krankheiten einsetzen.

Die diesjährigen Preise wurden im Rahmen der Tagung „Bildung fördern – Gesundheit stärken“ überreicht, zu der die HAGE Fachleute aus dem Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesen eingeladen hatte.

Projekte und Presse:

Magali Schleifer
Stellv. Geschäftsführerin
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI)
Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland
Mainzer Landstraße 55
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069/2556-1430
Fax: 069/2556-1619
www.arzneimittelfonds.de



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