big X – Zehn Jahre Engagement gegen zu viele Pfunde

Adipositasnetzwerk Rheinland-Pfalz e.V. feiert Jubiläum

23. August 2013

Die Bekämpfung des krankhaften Übergewichts stellt eine der zurzeit größten gesundheitlichen Herausforderungen dar. Vor zehn Jahren wurde das Adipositasnetzwerk Rheinland-Pfalz e.V. (ANW) als Forum für Fachleute und Betroffene ins Leben gerufen. Es widmet sich seither der Information über die Vermeidbarkeit und Folgen von Adipositas und stößt Projekte zu seiner Bekämpfung an. Zum runden Geburtstag des ANW fand unter dem Motto „big X“ in der Kreisverwaltung Mainz-Bingen in Ingelheim eine Jubiläumsveranstaltung statt, die in Kooperation mit der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) und dem Fonds der Arzneimittelfirmen und Landesverband Hessen/ Rheinland-Pfalz/Saarland im BPI e.V. durchgeführt wurde.

Gastgeber Landrat Claus Schick begrüßte rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Der Landkreis Mainz-Bingen weist für seine Bewohnerinnen und Bewohner große Lebensqualität auf. Gerade gesunde Lebensbedingungen für Familien sind ein wichtiges Schlüsselthema für uns, das wir mit sehr viel Nachdruck angehen“, sagte Schick. „Dazu gehören zum Beispiel gesundheits- und bewegungsfördernde Angebote in Kitas und Schulen, die schon in frühem Alter dazu beitragen, Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen zu vermeiden und die Grundlagen für einen gesunden Lebensstil zu legen.“

Gesundheitsminister Alexander Schweitzer würdigte die Arbeit des ANW und nutzte das Forum, um ehrenamtlichen Gesundheitsmediatorinnen und -mediatoren in lokalen Gesundheitsnetzwerken Zertifikate zu überreichen. „Adipositas ist eine weit verbreitete Krankheit, die viele Folgeerkrankungen auslöst und häufig Menschen in prekären Lebenssituationen betrifft. Gerade Menschen, die aufgrund sozialer oder kultureller Barrieren keinen ausreichenden Zugang zu Gesundheitsinformationen haben, müssen wir mit Präventionsangeboten erreichen“, sagte Minister Schweitzer. „Daher freue ich mich, heute ehrenamtliche Gesundheitsmediatoren auszeichnen zu dürfen, die mit ihrem erworbenen Wissen weitere Menschen mit Migrationshintergrund bei der Vermeidung von Übergewicht und Begleiterkrankungen unterstützen können“, so Schweitzer weiter.

Aufgabe der Gesundheitsmediatorinnen und -mediatoren ist es, ihr Lebensumfeld für Gesundheitsthemen zu sensibilisieren und ihr erworbenes Gesundheitswissen unter Migrantinnen und Migranten zu verbreiten. Rund 100 Ehrenamtliche mit Migrationshintergrund wurden dafür in den letzten eineinhalb Jahren landesweit im Rahmen des Landesleitprojekts „Gesundheitsförderung für Menschen mit Migrationshintergrund“ ausgebildet.

Die Veranstaltung war gleichzeitig Auftakt für ein Projekt, das den Gesundheitsmediatorinnen und -mediatoren 2013 und 2014 ermöglicht, in ihren Kommunen niedrigschwellige Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund zu machen. „Gesundheitspartys heißt die Idee, die mit neuen Impulsen, für mehr Spaß an Bewegung, Entspannung, gesundem Essen und Trinken sowie mehr Achtsamkeit für sich, seine Freunde und Nachbarn begeistern soll“, sagte Gregor Disson, Geschäftsführer des Fonds der Arzneimittelfirmen und Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland im Bundesverband der pharmazeutischen Industrie e.V. „Wir freuen uns, dass wir zusammen mit der LZG und der Landesregierung die Mediatorinnen und Mediatoren bei der Durchführung dieses Projekts unterstützen können. Es ist unser Anliegen, Menschen in einem gesunden Lebensstil zu bestärken und dazu beizutragen, den Trend zu immer mehr übergewichtigen und damit krankheitsgefährdeten Menschen zu stoppen. Für dieses Ziel engagieren wir uns gerne“, betonte Disson.

Im anschließenden Programm ging Dr. Beate Grossmann von der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. in ihrem Vortrag auf die Rolle der Prävention in der Zukunft ein. Gäste aus Prävention, Medizin, Öffentlichem Gesundheitsdienst, aus Politik und Wissenschaft, Sport und Modedesign diskutierten unter dem Titel „BMI und andere Märchen“ über Mythen und Fakten zwischen Schlankheitswahn und Übergewicht. Die Bedeutung der Bewegungsförderung in Zeiten von Computer und Internet war Thema einer weiteren Diskussionsrunde mit dem Titel „…und sie bewegt sich doch“. Durch das Programm, das auch Musik und Unterhaltung nicht zu kurz kommen ließ, führte ZDF-Mode-rator Norbert König.

„Dass es zum Abschluss eines solchen Tages auch ein Buffet gibt, muss keinen verwundern“, sagte Jupp Arldt, Vorsitzender des ANW. „Gesundheitsförderung und Adipositas-prävention heißt nicht Verzicht auf Genuss und freudloser Alltag ohne lukullische Leckerbissen. Wie so oft im Leben kommt es auf die Dosis an. Genießen Sie Ihr Essen, hier am Buffet und Zuhause in Ihren Familien. Nutzen Sie es zur Kommunikation und als soziales Ereignis. Aber halten Sie Maß und bewegen Sie sich genügend. Damit tun Sie Ihrem Körper und Ihrer Seele Gutes“, so die Ratschläge Arldts.

V.i.S.d.P. Jupp Arldt, Vorsitzender ANW, Geschäftsführer LZG



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